Vorbildliche Sanierung 2012 Die Jury legte in diesem Jahr den Schwerpunkt bei der Suche nach geeigneten Objekten für die Prämierung auf die für das UNESCO-Welterbe gemeldeten Rundlinge. Die Wahl fiel nach ausführlicher Diskussion und Begutachtung am 12.Juli 2012 auf die Hofanlage Nr.6 in Diahren. Diahren weist in seinem ältesten Teil noch die Sackgasse als klassisches Merkmal eines Rundlingsdorfes auf. Die Haupthäuser der Hofstellen stehen etwas unregelmäßig um den zentralen Dorfplatz. Sie sind zum überwiegenden Teil nach dem Großbrand von 1808 errichtet worden. Es ist noch ein prägender Bestand an Großgrün vorhanden. |
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Eines dieser mit ihrer Grot Dör zum Dorfplatz ausgerichteten Wohnwirtschaftsgebäude ist der Hof Nr. 6 von Frau Katrin Karmann. Der Vierständer weist in der Giebelinschrift das Erbauungsjahr 1841 aus. Die in den letzten Jahren durchgeführten Sanierungsmaßnahmen fallen zunächst nicht besonders ins Auge. Hervorzuheben ist jedoch, dass hier wieder ein Beleg geliefert wird, welcher Vielfalt an Nutzungen ein solches Gebäude Raum geben kann, ohne dass es seinen ursprünglichen Charakter verliert. |
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Da die Eigentümer auf dem rückwärtigen Teil der
Hofanlage im ehemaligen Scheunen- und Stallgebäude wohnen, wurde der
Wohnteil des Haupthauses zu einer Ferienwohnung ausgebaut. Dabei wurde der
künstlerischen Kreativität der Hausherrin viel Raum gegeben und sowohl
historische Elemente als auch spätere An- und Umbauten phantasievoll
integriert. Der ehemalige Wirtschaftsteil dient vor allem im Winterhalbjahr nach wie vor dem Unterstellen landwirtschaftlicher Geräte. In der übrigen Zeit ist er großzügiger Spielbereich für die Kinder ebenso wie Raum für Veranstaltungen und für die Ausstellung künstlerischer Objekte, insbesondere während der Kulturellen Landpartie. Bemerkenswert ist der Mut, viele Elemente des Hauses eben nicht aufzugreifen, um sie heutigen Vorstellungen entsprechend anzupassen, sondern sie wo immer möglich im Ursprungszustand zu integrieren. Die gesamte Anlage zeigt eine vielfältige Nutzung, die geeignet ist als
Beispiel, wie neues Leben in unseren Dörfern trotz des Strukturwandels
möglich ist. |
Die Jury |
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