Arbeitsgruppe Bestandsaufnahme
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Im April 2014 hat die AG die Bestandsaufnahme
alle Rundlinge im Wendland abgeschlossen und einen Bericht
vorgelegt. Er kann hier als
PDF-Datei abgerufen werden. (38 Seiten) |
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Einige Eindrücke von der Arbeit Eine Projektgruppe arbeitet seit Oktober 2012 an einer aktuellen
Bestandsaufnahme aller Rundlinge in Lüchow-Dannenberg. Ziel ist
es, den Bestand zu erfassen und zu bewerten sowie auch
Verbesserungsvorschläge zu machen und die Einzigartigkeit der
Rundlinge wieder mehr in das Bewusstsein der Dorfbewohner,
Politiker und der Öffentlichkeit zu bringen.
Rund 200 Dörfer im Landkreis Lüchow-Dannenberg haben nachweisbar
eine Geschichte als Rundling. Ein Team aus sieben Personen hat
im Oktober 2012 begonnen, diese Dörfer aufzusuchen und anhand
eines detaillierten Fragenkatalogs den heutigen Bestand zu
erfassen. Dazu werden jeweils zwei bis drei Dörfer mit
vorliegender Literatur, Kartenmaterial und vorhandenen
Kenntnissen zunächst vorbereitet und dann nach Ankündigung in
der Tageszeitung an einem Tag mit dem Team besichtigt. In
Gesprächen mit Einwohnern wird die aktuelle Situation von
Dorfstruktur, Gebäudebestand, Nutzungsart oder Leerstand, Zahl
der Bewohner usw. in Wort und Bild dokumentiert.
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Im Rundling Breese i. Br. im Oktober 2012 |
Auch Gorleben war ein Rundling!
Mitglieder der Arbeitsgruppe trafen sich zur Planung der weiteren Rundlingsbesuche
in der Kaminstube in Gorleben. Herr Stecher, Inhaber der
Kaminstube Gorleben und Mitglied im Rundlingsverein war
erstaunt, dass auch Gorleben historisch ein Rundling war. Heute
ist aber nur noch in den Flurkarten abzulesen, wo einmal die
„Alten Höfe“ standen.
Umgekehrt waren die Mitglieder der
Projektgruppe des Rundlingsvereins erstaunt darüber, dass es in
der Kaminstube, neben anderen regionalen Produkten, einen
"Wendischen Rundlingsbitter“ gibt. Die Inhaber der Kaminstube,
Peter und Berbel Stecher fühlen sich als Mitglieder des
Rundlingsvereins eng verbunden mit der Rundlingslandschaft.
Schließlich kommen nicht wenige Touristen über den Elbe Radweg
in den Landkreis und interessieren sich auch für die
Rundlingsdörfer und das Thema Weltkulturerbe.
Der Rundlingsverein freut sich über jede Unterstützung. "Wir
tagen gern bevorzugt in gastronomischen Betrieben, die auch
Mitglied im Rundlingsverein sind und sich für die
Rundlingslandschaft engagieren" führte Burghard Kulow aus. Und
so fanden die regionalen Produkte der Kaminstube mit Hinweisen
auf die Rundlingslandschaft im Wendland besonderes Gefallen der
Mitglieder des Rundlingsvereins – die Speisekarte mit vielen
regionaltypischen Angeboten ebenfalls.„Uns ist daran gelegen, möglichst viele der noch vorhandenen
Rundlinge im ganzen Landkreis für die nachfolgenden Generationen
zu erhalten“, sagt Ilka Burkhardt-Liebig, Vorsitzende des
Rundlingsvereins. Zeigte doch gerade die aktuelle Analyse von
Rundlingen in der Gemeinde Trebel, dass sogar aktuelle
Dorferneuerungen nicht immer Rücksicht nehmen auf die
historische Dorfstruktur. „Es ist schade, wenn die noch heute
sichtbaren keilförmigen Parzellenstrukturen und der Dorfplatz in
Rundlingen durch Zäune unkenntlich gemacht werden“, meint Adrian
Greenwood, Leiter der Projektgruppe Bestandsaufnahme Rundlinge.
Von den vermutlich sieben Rundlingen in der heutigen
Samtgemeinde Gartow (Gorleben, Meetschow, Brünkendorf, Vietze,
Prezelle, Lomitz und Lanze) sind nur noch Lomitz und Prezelle
als Rundling zu erkennen. Lanze ist für Besucher allerdings
interessant, kann man hier doch gut nachvollziehen, wie nach
Dorfbränden aus Rundlingen Straßendörfer wurden. |

Die
Projektgruppe bei der Arbeit

Herr Stecher präsentiert den Vorsitzenden des
Rundlingsvereins Ilka Burkhardt-Liebig und Burghard Kulow seinen
Wendländischen Rundlingsbitter |
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In Diahren
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Angeregte Diskussion auf dem Dorfplatz in Diahren. (Juli 1013).
Die EJZ war dabei und schrieb am 25.7.2013
Wie rund, wie lebendig?
Der Rundlingsverein arbeitet an einer Bestandsaufnahme
aller Rundlingsdörfer - Schon 90 von 200 besucht
by Lüchow. Bei 30 Grad ist der Baum mitten auf dem Diahrener Dorfplatz
so etwas wie ein Sehnsuchtsort, seines Schattens wegen. Hier, wo ein
Tisch und zwei Bänke stehen, kommen die Mitglieder der Arbeitsgruppe
»Bestandsaufnahme» des Rundlingsvereins mit einigen Diahrenern
zusammen.
Die bringen Kaffee und kühlen Saft, Becher und Gläser. Oliver Kranik
hat dazu Daten zur Altersstruktur der Diahrener dabei. Seit dem Herbst
sind die Mitglieder der AG auf Dorfbesuch: 90 der rund 200 runden,
halbrunden oder ehemals runden Dörfer im Landkreis haben sie schon
besichtigt. Sie wollen herausfinden, wie lebendig die Dörfer noch sind
und machen sich Notizen zur Struktur - wieviel Rundlingstypisches ist
noch zu erkennen? -, zu Dorfgrün, Bausubstanz und Nutzungen wie
Leerstand, Landwirtschaft, Gewerbe, Wohnen. |

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In Karmitz

Gespräch im Rundling Karmitz am 14. Mai 2013
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In Rehbeck
Bernd Bruno Meyer, freier Journalist,
hat die Arbeitsgruppe bei einer Dorfbesichtigung im Winter begleitet. Seinen
Bericht stellt er dem Verein zur Verfügung. Er wurde am 2.2.2013
auch im
Kiebitz veröffentlicht.
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Vorarbeiter fürs Welterbe
Bestandsaufnahme durch Mitglieder des Rundlingsvereins
Begleiten wir eine Gruppe auf einer
Rundlingsbegehung und -bestandsaufnahme:
„Im Mittelpunkt steht natürlich die Bewerbung als
UNESCO-Weltkulturerbe Rundlingslandschaft,“
sagt Ilka Burkhardt-Liebig, 1. Vorsitzende des Rundlingvereins
e.V. „So steht es programmatisch auch auf unserem Flyer.“ Ihre
Arbeitsgruppe mit Burghard Kulow (Stv.), Beisitzer und Ehemann
Adrian Greenwood, sowie die Mitglieder Gudrun Bölte, Martina
Ehlert, Konrad Wiedemann und Diethard Gnade. Sie haben unter sich
die Vorarbeiten, wie Literatur, Materialien, Kataster, Fotos,
Sozialdaten-Erhebung aufgeteilt. Zu Anfang des Jahres trafen sie
sich wieder im Rehbecker Reiterhof von Joachim Laubach (Familie
ansässig seit 1690) um ihre Bestandsaufnahme fortzusetzen. Da es
sich hierbei „nur“ um einen „traufenständigen Bau mit
Zwerchgiebel“ (Diethard Gnade), handelte, ging es zunächst zum
Schlüsselburg-Haus (Nr.3) mit einem der schönsten Schmuckgiebel
des Wendlands, wo sie mit Hermann Ottens (Familie ansässig seit
1648) verabredet waren. Der legt später beim Kaffee eine akribisch
und schönschriftlich von seinem Vater Hermann (geboren um 1900)
geführte Dorfchronik mit weit zurückführenden Eintragungen vor. So
konnte Ottens zum Schmunzeln der Anwesenden berichten, wie es zu
dem traufenständigen Bau gekommen war. „Laubachs Vorfahr wollte
ein wohlhabendes Nachbarmädchen heiraten. Das wollte aber nur,
wenn sie nicht in einen so kröpeligen Bau ziehen müsste.“ Der
wurde also abgerissen und zurück versetzt entstand der jetzige. An
Hand von Karten war aber auch die Rundlingsentwicklung zwischen
1548 und 1778 von sieben Vollhufen zu 12 Höfen verschiedener Größe
und mehr bis 1978 zu sehen.
Für Lüchow-Dannenberg existieren über 300 Ortsnamen, etwa 200
davon mit einer Rundlingsgeschichte. Um die geht es. Mit diesem
Tage waren es mit Lüsen und Gollau insgesamt 16 aufgenommene. Beim
nächsten Treff sollten Seerau in der Lucie, Künsche, Ranzau und
Krautze bearbeitet werden. Und in jedem Dorf wird eine kundige
Kontaktperson gesucht – das kann auch Spaß machen, so wie mit
Hermann Ottens. „Rundlings-Hauseigentümer sollten bei uns
mitmachen und grundsätzlich keine Angst vor erhöhten
Unterschutzstellungen haben,“ sagt Burghard Kulow am Telefon
nochmals. „Wir haben dieses Kulturerbe. Und es wäre schön, wenn
die Welt es als solches anerkennen würde.“ Und wenn nicht? „Die
Bewerbung steht nur im Mittelpunkt. Wie man so schön sagt: Der Weg
ist das Ziel. Wir brauchen aktuelles Material und neue Fotos für
eine Datenbank und das Wendland-Archiv.“ Und dazu nochmals Ilka
Burkhardt-Liebig:“ Wir brauchen unbedingt die Mithilfe unserer
Mitbürger finanziell aber auch durch persönlichen Einsatz. Sonst
werden wir nie fertig. Und diese Arbeit muss ja unbedingt auch zu
einer Welterbe-Identität unserer Mitbürger führen. Von der hat
Hubert Huschner nämlich ausdrücklich gesprochen.“ |
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