Zweiständerhaus von 1690 in Siemen
Das Zweiständerhaus wurde 1690 errichtet und gehört somit zum
im Wendland recht überschaubaren Hallenhausbestand vor 1700.
Wenngleich größere Teile des Originalgerüstes inzwischen fehlen
(Ständerreihen und Wände in der Diele, unterer Teil des
Wirtschaftsgiebels) und das Gebäude von außen nicht auf den
ersten Blick als wertvolles Denkmal erscheint, zeigt es eine
Reihe besonders interessanter Bauspuren, vor allem in Hinblick
auf die Herdstelle.
Besonders bemerkenswert ist das durch eine Blattsasse am
Flettbalken klar belegte Herdrähm und somit die bauzeitliche
Feuerstelle im Flett.
|
Siemen von
1690 (PDF)
|
Dreiständerhaus von 1576 in Siemen
Der Dreiständerbau von 1576 ist das älteste bekannte stehende
Hallenhaus des Landkreises. Wenngleich der Wirtschaftsgiebel im 18. Jahrhundert umgestaltet und den
damaligen Vorstellungen angepasst wurde, ist das Haus insgesamt
bemerkenswert vollständig überkommen. Die Kubatur ist seit dem
Anbau von 1604 unverändert geblieben, die hohe Traufseite
beinhaltet am Seiteneingang als einmaligen Befund einen
auffällig starken, mittelalterlich anmutenden und beschnitzten
Türsturz und beide Luchtriegel sowie das komplette Dachwerk sind
erhalten.
Schon allein aufgrund des hohen Alters und der
genannten baulichen Besonderheiten handelt es sich umein
Baudenkmal von herausragender regionaler Bedeutung.
|
Siemen von 1576
(PDF)
|
Ehemaliges Zweiständerhaus von ca. 1593 in Gümse
Das Gebäude wurde vermutlich nach der 1592 erfolgten Übergabe
des Ritterguts derer v. d. Berge an das Fürstentum Dannenberg als
Teil des nun eingerichteten fürstlichen Vorwerks errichtet.
Das Gebäude befindet sich in einem guten Erhaltungszustand,
verschiedene frühere Schäden wurden im Lauf der Jahrhunderte
solide repariert bzw. durch grundlegende Umbauten ersetzt.
Der Bestand legt nahe, dass es sich um ein Zweiständerhaus
handelte. Ein größerer früher Umbau erfolgte vermutlich infolge
eines Abrutschens der nördlichen Kübbung in den angrenzenden
Gümser See.
|
Rechts erkennbar der nahe Gümser See
Gümse von 1590
(PDF)
|
Zweiständerhaus von 1636 in Göttien
Das vor den Untersuchungen noch undatierte Zweiständerhaus gehört
mit dem Baujahr 1636 zum ältesten Bestand des Landkreises. Da in seiner Kubatur im
Laufe der Jahrhunderte kaum verändert wurde, stellt es ein
wertvolles Beispiel für die Baukultur des 17. Jahrhunderts dar. Das
Haus wurde mitten im Dreißigjährigen Krieg errichtet, und zwar zu
großen Teilen aus Hölzern eines Vorgängerbaus von 1502.
Der
historische Wert des Hauses wird noch dadurch gesteigert, dass den
wieder verwendeten Hölzern im Grunde ein eigener Denkmalwert
zukommt. Aus den Bauspuren an diesen Hölzern kann der Vorgängerbau
in Teilen rekonstruiert werden.
|
Göttien von 1636 (PDF)
|
Zweiständerhaus in Jameln von 1681
Das „Hundert-Daler-Haus" ist eines der ältesten relativ
vollständig überkommenen Zweiständerhäuser des Landkreises. Die
inschriftliche Datierung des Gerüstes auf Dezember 1681 wurde
durch die dendrochronologische Untersuchung bestätigt.
Abgesehen vom fehlenden Sparrenwerk ist das
historische Gerüst bemerkenswert vollständig und umfasst nicht nur
große Teile aller vier Außenwände, sondern auch beide Luchtbalken.
Das Gebäude ist daher als für die regionale Baukultur besonders
bedeutsames Beispiel anzusehen.
|
Jameln von 1681 (PDF)
|
Zweiständerhaus von 1611 in Jameln
Das 1611 errichtete Haus ist eines der ältesten Hallenhäuser
des Landkreises und es besitzt den ältesten erhaltenen
Wirtschaftsgiebel. Zudem beinhaltet es mit den wiederverwendeten
Hölzern von 1464 die ältesten Hölzer, die Aussagen über den
Hallenhausbau im Wendland ermöglichen. Trotz der nicht
unerheblichen Veränderungen und Verluste von Originalsubstanz
ist es daher als Gebäude mit herausragendem Denkmalwert
anzusehen.
Das Gebäude wurde in der heute noch bestehenden Kubatur mit
dem Wohnteil errichtet, der die Herdstelle in einer
schornsteinlosen Küchenstube enthielt.
|
Jameln von 1611(PDF)
|
Dreiständerhaus von 1716 in Güstritz
Es handelt sich um ein kleines Dreiständerhaus, in dem
verschiedene Bauphasen ablesbar sind. Der Zustand ist gut und
entspricht weitgehend dem nach dem letzten größeren Umbau Ende des
19. Jh.
Auf dem Grundstück befinden sich außerdem ein Ankerbalkengebäude
und ein eingeschossiges kleines Wirtschaftsgebäude, beide
vermutlich aus dem 19. Jh. Damit ist das historische Hofensemble
vermutlich vollständig erhalten.
Das Gebäude ist mit seiner
Wirtschaftsdiele von zwei Fach, dem Flett von einem Fach mit nur
einseitiger Lucht vermutlich das kleinste Hallenhaus im Wendland,
vielleicht auch allgemein, und lässt damit relative Armut
vermuten.
|
Güstritz von 1716, |
Vierständerhaus von 1848 in Pisselberg
Das Gebäude befindet sich insgesamt in einem guten, wenig
veränderten Zustand. Lediglich die Traufwände wurden durch massive
Wände ersetzt. Ca. 1976 wurde eine grundlegende Modernisierung
durchgeführt, allerdings ohne große Eingriffe in die vorhandene
Struktur. In diesem Zustand wurde eine überdimensionierte
Schwibbogenanlage errichtet, ob vorher noch ein bauzeitlicher
Schwibbogen bestand, ist unbekannt.
|
Pisselberg |
|
|
Vierständerhaus von 1799 in Zargleben
Im Gebäude sind zwei spätere Bauphasen deutlich zu erkennen, bei
denen große Teile des ursprünglichen Baus unverändert blieben.
Der verwirrende Giebel entstand in der zweiten Bauphase, in
der links ein Anbau angesetzt und der gesamte Dachstuhl erneuert
und nach links verbreitert wurde. Der Giebel enthält im
unteren Teil noch das originale Fachwerk.
Die Asymmetrie ergibt sich durch die einseitige Erweiterung des
Giebeldreiecks.
Das Gebäude wurde 2013 von Restaurator Konrad Wiedemann
aufgenommen und bei der behutsamen Innenrestaurierung betreut
und dokumentiert.
|
Zargleben-von-1799-Befundbericht.pdf
Zargleben-von-1799-Restaurierungsbericht.pdf
|