Rundlingsverein
Verein zur Förderung des
Wendlandhofes Lübeln
und der Rundlinge e.V.

 

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2012 bis 2013
Prämierte Gebäude seit 1986
Rundlingstage ab 2009
Chronik 1969 bis 2012

      


 

2013

 

 

Einweihung der Obstscheune im Rundlingsmuseum Wendlandhof
27. Oktober 2013

 

Eine erfreuliche Erweiterung hat das Rundlingsmuseum in Lübeln erhalten. Auf der Streuobstwiese, die nun in das Gelände des Wendlandhofs integriert ist, wurde die neue  Obstscheune eingeweiht. Sie enthält eine umfangreiche Ausstellung zu allem, was mit alten Obstsorten zu tun hat und Einrichtungen zur (musealen) Verarbeitung der zukünftigen Obsternte. Das gelungene Projekt zeugt von der Kooperationsfähigkeit einer Reihe von Verbänden, Vereinen und Institutionen im Wendland. Auch der Rundlingsverein beteiligte sich an der Finanzierung.

Besonders zu nennen sind der

Landschaftspflegeverband Wendland-Elbetal e. V.
und der Bio-Streuobstverein Elbtal e.V.

 

 

 


 

 

 

Benefitz-Veranstaltung für den Rundlingsverein

20.10.2013 in Lüchow

 

Der Rundlingsverein dankt dem Kreis der Lüchower MärchenfreundInnen, die ihre Veranstaltung zum Gedenken an die Volkserzählerin Gertrud Hempel aus Lüchow zum Anlass nahmen, zu Spenden für den Rundlingsverein aufzurufen. Frau Hempel war langjähriges Mitglied im Verein und der Region und der Stadt Lüchow eng verbunden.

Der voll besetzte Saal im Amtshaus zeigte die Beliebtheit der verstorbenen Erzählerin und der am Ende gut gefüllte Spendenhut ist dem Rundlingsverein ein Signal dafür, dass die Unterstützung des Welterbeantrags von vielen Kreisen der hiesigen Bevölkerung mitgetragen wird.

Die EJZ schreibt am 24.10.2013

 


 

 

Plattdeutscher Tag 2013

23.09.2013 in Jameln

 

Der sechste "Plattdüütsch Dag" lockte viele Besucher auch in diesem Jahr nach Jameln.

 

Auch der Rundlingsverein nutzte die Gelegenheit, in der großen Diele des Cafes Grappenkopp über das Projekt "Rundlinge als Weltkulturerbe" zu informieren.

 

"Rundlinge as Weltkulturerbe - Wat meen ji denn?"    -   So forderte der Rundlingsverein die Besucher auf, ihre Meinungen zu äußern und auch auf einem Zettel festzuhalten.

 

"Super Sache",

"Weltkulturerbe ja!",

"Es wäre sehr schön!",

"Ich bin unbedingt für Rundlinge als Weltkulturerbe",

"Ich würde mich freuen, wenn die Rundlingsdörfer Weltkulturerbe werden würden, es dient ja auch der Erhaltung dieser schönen Dörfer. Viele Besucher werden sich diese bestimmt gern ansehen und hier Urlaub machen."

 

Und während sich die Besucher im Cafe-Garten des Grappenkopp am plattdeutschen Programm erfreuten und sich an Kaffee und Kuchen gütlich taten fuhren die großen Trecker der Lohnunternehmen auf der Straße zwischen dem Rundling Jameln und dem Cafe-Grappenkopp vorbei, um ihre jährliche Maisernte einzuholen.

 

 

 

 


 

 

8. September 2013

Tag des offenen Denkmals

 

Eine Veranstaltung der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) und der IGB Wendland mit Unterstützung durch den Rundlingsverein.

Tagungsort Stipendiatenhaus Künstlerhof Schreyahn und Exkursion nach Püggen und Zeetze.
 

1. Vortrag
Besonderheiten der Rundlinge im Niederen Drawehn
Prof. Meibeyer stellte in seinem Vortrag prägnant heraus, warum die Rundlinge in der niederen Geest des Wendlands in der historischen Entwicklung nach der Siedlungsepoche des 12. Jahrhunderts ihre besondere, "perfekte" Dorfstruktur erhielten.

Diese Rundlinge haben  ihre Entwicklung im Wesentlichen im 16. Jahrhundert abgeschlossen. Lediglich die Acker- und Wiesenflur wurde im 19, Jahrhundert neu geordnet und die Gebäude nach Bränden durch neue ersetzt.

Prof. Meibeyer verdeutlichte dem interessierten Publikum, dass das heutige Bild der Dörfer mit den Niederdeutschen Hallenhäusern des 19. Jahrhunderts in Grundriss und Aufriss, sowie mit der umgebenden Landschaft weitgehend dem Bild entspricht, welches sich in der letzten Entwicklungsphase vor etwa 200 Jahren ergeben hat.

 

 

 

Damit war die Vorlage gegeben für den nächsten Vortrag, der von einer Studienarbeit vor Ort berichtet, bei der ein Gebiet herauskristallisiert und abgegrenzt wurde, in dem genau dieses Zeitfenster des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben ist und das somit als Ganzes eine welterbefähige Kulturlandschaft bildet. Mit Spannung wurde erwartet, was denn nun die umfangreichen Studien und die einwöchige Besichtigungen vor Ort ergeben haben.

 

2. Vortrag

Rundlinge als Weltkulturerbe -  Sachstandsbericht
Prof. Michael Schmidt und Susann Harder vom Institut für Heritage Management der TU Cottbus

Die ursprünglich für 15 einzelne Rundlinge gestellte Bewerbung als UNESCO-Weltkulturerbe war von der Landesregierung in Hannover abgewandelt worden in eine Kulturlandschaft Rundlinge im Wendland. Es bestand nun die Aufgabe, ein Gebiet abzustecken, in dem alle Dörfer kulturerbefähige Rundlinge sind und auch die Landschaft dazwischen als historisch strukturiert und ohne auffällige Störfaktoren gelten kann.

(Einen Bericht von der Besichtigung finden Sie weiter unten.)

Susann Harder stellte die Dörfer vor, die das Team als welterbefähig eingestuft hat und zeigte auch eine Abgrenzung der Landschaft, die jetzt als Vorschlag gilt, der noch durch die Kommunen und die beteiligte Bevölkerung variiert werden kann.

Von den ursprünglich 15 ließen sich 5 Dörfer wegen ihrer Lage nicht in ein zusammenhängendes Gebiet integrieren. Andererseits wurden 9 Rundlinge gefunden, die trotz einzelner Störfaktoren im Ortsbild durchaus in das Gesamtkonzept als Welterbe passen. Mit den alten Gemarkungsgrenzen als Grundlage (nach präziser Inaugenscheinnahme leicht geändert) ergab sich ein Gebiet, das folgende 19 Dörfer umfasst:

Satemin, Jabel, Gühlitz, Lübeln, Diahren, Bausen, Granstadt, Prießeck, Bussau, Püggen, Mammoißel, Kremlin, Köhlen, Ganse, Lensian, Schreyahn, Güstritz, Dolgow und Klennow.

 


Hubert Schwedland, Bürgermeister der Samtgemeinde Lüchow (Wendland), Prof. Michael Schmidt und Susann Harder von der TU Cottbus

   

Prof. Schmidt stellte noch einmal die Ansprüche der UNESCO für eine Welterbe dar und wies mehrmals auf das relativ neue Kriterium der UNESCO hin: Die aktive Einbeziehung der Bevölkerung in diesem Gebiet. Dabei reiche Information und Zustimmung nicht aus. Die UNESCO-Kommission wolle wahrnehmen, dass große Gruppen der Einwohnerschaft sich für die Anerkennung und für die Erhaltung dieser Kulturlandschaft aktiv einsetzen. (Webmaster: z.B. Dorfgemeinschaft Güstritz)

 

Zur Mittagspause versorgte die Dorfgemeinschaft Schreyahn die Teilnehmer mit einem Bratwurststand.

 

3. Teil der Veranstaltung

Kleine Rundlingstour mit Führungen durch Knut Hose und Dirk Wübbenhorst von der Interessengemeinschaft Bauernhaus (IGB Wendland)

Nach einem Rundgang duech Schreyahn mit vielen Hinweisen auf Details an den Gebäuden, die nur auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen, hatte die Samtgemeinde einen Bus organisiert, der die Teilnehmer nach Püggen brachte. Nach der Besichtigung dieses besonders vielfältigen Dorfes ging es zu Fuß über den alten Kirchweg (ein Highlight in dieser Landschaft) nach Zeetze. Dort konnte die Kirche, eine der ältesten und am intensivsten erforschte Kirche im Wendland, von innen besichtigt werden.

Mit dem Bus ging es zurück nach Schreyahn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Fotos von der Exkursion gibt es auf Facebook

 

     
     

 


 

 

    Bericht vom Rundlingstag am 7. September 2013 siehe Hier

 

 


 

16. bis 22. August 2013

Bereisung der Rundlingslandschaft

 
Die Aufgabe

A) Welche Dörfer erfüllen die Kriterien der UNESCO bezüglich Integrität und Authentizität und welche eventuellen Störfaktoren sind änderbar oder können notfalls hingenommen werden.

B) Exakte Abgrenzung eines zusammenhängenden Gebietes, in dem ausschließlich Dörfer der unter A) ermittelten Liste liegen und in dem die Landschaft in etwa historisch kleinräumig gegliedert ist und keine auffälligen neuzeitlichen Bauwerke enthält.

 

Das Team

Vom Institut für Heritage Management der TU Cottbus:
Prof. Britta Rudolff, Prof. Leo Schmidt, Prof. Michael Schmidt, Susann Harder

Vom Amt für Denkmalpflege des Landkreises Lüchow-Dannenberg:
Kerstin Duncker

Vom Rundlingsverein:
Ilka Burkhardt-Liebig, Adrian Greenwood, Burghard Kulow

sowie ein interessierter Gast aus Bahrain.

 

Die Vorgehensweise

Nach langfristiger Vorarbeit stand ein Gebiet mit etwa 40 Dörfern zur Untersuchung. Diese Dörfer wurden von Freitag bis Sonntag per Fahrrad aufgesucht und in allen öffentlich sichtbaren Details in Augenschein genommen. Nach jeweils intensiver Diskussion zwischen den streng urteilenden Wissenschaftlern und den Kompromisse wünschenden Vertretern des Rundlingsvereins siegte zumeist Frau Prof. Rudolff und am Sonntagabend war die Liste auf 19 Dörfer reduziert.

Am Montag wurde nach einsetzendem Dauerregen ein Studium der vom Landkreis zur Verfügung gestellten Urkatasterkarten aus dem 19. Jahrhundert eingelegt. Die dort verzeichneten Gemarkungsgrenzen der Dörfer erwiesen sich als gute Grundlage für die Abgrenzung des Gebietes. Diese Grenzen aufzusuchen war bei dem zunächst nassen Wetter problematischer, als in die Dörfer zu radeln. Deshalb wurde ein PKW mit Allradantrieb besorgt.

Von Dienstag bis Donnerstag galt es die alten Grenzen aufzusuchen und gegebenenfalls ein Waldgebiet, einen übergroßen Acker, Windräder oder Ähnliches auszuschließen und die Abgrenzung entsprechend zu variieren. Dazu waren viele Fußmärsche durch Wald und Feld notwendig, wenn der Feldweg endete oder auch mit Allrad nicht zu befahren war. Denn die exakte Festlegung der Grenze erfordert es, per GPS-Gerät die Geo-Koordinaten an den zahlreichen Eckpunkten zu ermitteln und die Landschaft in alle Richtungen zu fotografieren.

Die jungen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zeigten unerschöpfliche Power und Energie. Die doch etwas älteren Herrschaften vom Rundlingsverein blieben bald lieber bei den zwei Autos.

 

 

 

      Das Ergebnis der Studien

 

 

Am Tag des offenen Denkmals wurde von Prof. Dr. Dr. Michael Schmidt und Susann Harder vom
Institut für Heritage Management der TU Cottbus die zu diskutierende Kernzone für ein denkbares
UNESCO-Welterbes vorgestellt: Gesucht war dafür ein zusammenhängendes Gebiet, in dem es
ausschließlich Rundlinge gibt.
Die nun abgegrenzte Kernzone westlich von Lüchow ist eine Diskussionsgrundlage. Das Gebiet ist
leicht nierenförmig und umfasst die 19 Dörfer Diahren, Bausen, Prießeck, Granstedt, Bussau, Püggen,
Kremlin, Mammoißel, Köhlen, Ganse, Lensian, Schreyahn, Güstritz, Dolgow, Klennow, Jabel, Satemin,
Gühlitz und Lübeln.

 

 


 

 

 
 

7. Juli 2013

Alles heiße Luft

 

Ballonfahrt über die Rundlingslandschaft


Am 7. Juli 2013 leisteten sich fünf Mitglieder des Rundlingsvereins eine Fahrt mit dem Heißluftballon über die Rundlingslandschaft.  Natürlich wollte man Fotos machen, aber weil ein solcher Ballon nicht lenkbar ist, war die Route dem Zufall überlassen. Mit Start von Küsten konnte nichts schief gehen, denn in allen Richtungen liegen Rundlingsdörfer.

Fotografiert wurde mit fünf Kameras, so dass zahlreiche Fotos vorliegen. Natürlich wurden nur wenige Dörfer erreicht, aber die umgebende Landschaft war den Beteiligten besonders wichtig.

Bausen, Granstedt, Prießeck, Beseland und Seelwig konnten aufgenommen werden, bis der Korb auf einer duftenden Heuwiese wieder aufsetzte.

  

Die Gasflamme unter dem Heißluftballon 


Kurz vor dem Start
 


Wie die Vereinsvorsitzende genießen alle das sanfte Dahinschweben.


Bausen im Niederen Drawehn und am Horizont die bewaldeten Höhen des Drawehn.

 
 


Bausen strahlt mit seinen Hofwiesen wie in historischen Zeiten in die Landschaft.

 


Bausen aus der Nähe

 


Der kleine Dorfplatz im Rundling Bausen

 


In Beseland wurden vor 30 Jahren vor jedem Hof Bäume gepflanzt.

 


Auch in Prießeck umschließt ein Ring von Bäumen den Dorfplatz.

 
 

Höchst empfehlenswert ist eine solche Ballonfahrt, sagt der Webmaster dieser Seiten (s. Foto rechts) und gibt deshalb hier die Adresse des Organisationsbüros bekannt:
Helmuth Mieth, Lübeln,
wendlandballon@t-online.de

 

 

s. a. Pressespiegel

 


 

 


 

 
2. Juni 2013 Güstritz

"Ein Dorf stellt sich vor", Leben im Rundling Güstritz

Veranstaltungsreihe  "Weltkulturerbe im Wendland"
 
 

Die Dorfgemeinschaft Güstritz 

 

Innerhalb weniger Wochen hat die Dorfgemeinschaft  Güstritz ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt und perfekt vorbereitet. Mit der technischen Unterstützung durch die SG Lüchow (Wendland) und ein wenig Einsatz des Rundlingsvereins gelang es den Güstritzer jungen Familien und den Senioren gemeinsam ein Dorffest zu organisieren.
Von der ersten Idee im März bis zum Termin am 2. Juni zeigten sie, welche Initiative, Kreativität und Power in einem wendländischen Rundling steckt und so konnten sie sich als leistungsstarke Gemeinschaft präsentieren.

 

Der Höhepunkt war natürlich die ganz offizielle Taufe des jüngsten Güstritzer "Neubürgers" auf dem Dorfplatz. Aber wirklich beeindruckend war, dass mehr als  30 Güstritzer, jung und alt, wohl vier Generationen, auf der Bühne das Güstritz-Lied sangen. Un dat geiht ok up Platt.

 

Für Speis und Trank war bestens gesorgt mit Fleisch und Bratwurst vom Güstritzer Neuland-Hof, mit Pizza von Villa Güstritz und natürlich Kuchen und Torten ...

Das Ganztagsprogramm mit Lesungen, Musik und Tanzvorführungen gelang programmgemäß (siehe Flyer)

Die Gäste waren nicht nur zum Wendlandbräu trinken gekommen, sondern interessiert an den geöffneten Rundlingshäusern, der neuen Ausstellung zur Dorfchronik und ebenso an den Fachvorträgen.  So hatte der Rundgang durchs Dorf mit fachkundiger Führung zur ländlichen Baukultur der Niederdeutschen Hallenhäuser in den wendländischen Rundlingen zahlreiche Teilnehmer. Nicht nur in der kleinen Ausstellung des Rundlingsvereins wurde über die Einzigartigkeit der Rundlingslandschaft im Wendland diskutiert.
Entsprechend war auch die Groot Dääl zum Vortrag über die Aussichten und Auswirkungen der Bewerbung als UNESCO-Weltkulturerbe voll besetzt.

Es wurde allemal deutlich, dass die Güstritzer ihr Leben im Rundling wertschätzen und bereit sind, dies auch der Welt zu zeigen.

Im nächsten Jahr wird sich ein anderer Rundling zum Welterbetag vorstellen. Diahren hat sich schon bereit erklärt. Ihr werdet euch ganz schön ins Zeug legen müssen, um diesen Tag in Güstritz zu toppen!

 


 

 

 

 

Mehr Fotos auf Facebook

Zeitungsbericht in der EJZ

 


 

31. Januar 2013 im Künstlerhof Schreyahn

"Welterbe als Chance - Die Altstadt von Wismar"

Vortrag von Herrn Huschner, Welterbebeauftragter der Stadt Wismar

Veranstaltungsreihe  "Weltkulturerbe im Wendland"

In der Stipendiatenstätte Künstlerhof Schreyahn hatte die Veranstaltung das passende Ambiente der großen Diele eines Vierständer-Hallenhauses. Der Raum füllte sich bis auf den letzten Stuhl mit Interessenten und Herr Huschner verstand es in seiner Begeisterung ausstrahlenden Art das Konzept "Weltkulturerbe" überzeugend darzustellen. Am Beispiel von Wismar zeigte er den Weg auf und vor allem auch die positiven Auswirkungen auf die Entwicklung der Altstadt. Er ging immer wieder auf die hiesige Bewerbung der Rundlinge ein und durch seine eigene große Wertschätzung der Rundlingslandschaft beeindruckte er auch die vielleicht noch skeptischen Zuhörer, für die das Wohnen im Rundling so gewöhnlich und selbstverständlich scheint.
Der anwesende Vorstand des Rundlingsvereins hörte besonders (und fühlte sich in der Herangehensweise bestätigt) Huschners Hauptbotschaft, dass die Bewohner der Region sich mit der Idee identifizieren und sich für das Ziel mitreißen lassen müssen.
 

Bericht der EJZ am 2.2.2013

Drei Tricks und Welterbe selbst leben
Tipps von Wismars Welterbe Manager

dm Schreyahn. Die Gründung der Deutschen Stiftung Welterbe, die gemeinsame Bewerbung mit Stralsund und ein fertiger Managementplan - für den Welterbe-Manager der Stadt Wismar, Norbert Huschner, sind das die »drei Tricks», dank der die UNESCO die Altstädte von Wismar und Stralsund 2002 nach relativ kurzer Vorlaufzeit als Weltkulturerbe anerkannt hat. Vielleicht noch wichtiger war am Donnerstagabend auf dem Künstlerhof in Schreyahn Huschners Hinweis: »Sie müssen eine Welterbe-Identität entwickeln.

Es ist wichtig, dass Sie das selbst so empfinden und auch leben.» Huschner selbst ist das beste Beispiel für diese Empfehlung. Der Welterbe-Manager lebt diese Identität seit vielen Jahren und verdeutlichte den Zuhörern im vollen Künstlerhof seine Begeisterung für die Welterbe-Idee Wismarer Altstadt.

Insofern war Norbert Huschner der ideale Referent, um 2013 in Lüchow-Dannenberg verstärkt öffentlich für das Welterbe-Projekt zu werben, für die Aufnahme der Rundlinge im Hannoverschen Wendland. »Wir wollen noch mehr Menschen für diese Idee begeistern», sagte Lüchows Samtgemeindebürgermeister Hubert Schwedland. Er ist optimistisch, dass »wir irgendwann in Paris auf die Welterbe-Liste kommen», ganz zu schweigen davon, dass es die Rundlinge vorher auf die deutsche Vorschlagsliste schaffen. »Es ist schon etwas Besonderes, Welterbe zu sein», hatte Norbert Huschner seinen Vortrag eingeleitet. Der Welterbe-Status sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der neben den ideellen Vorteilen ein große Rolle spiele. In der 42000-Einwohner-Stadt Wismar habe sich die Zahl der Übernachtungen seit 1995 von 65000 pro Jahr mehr als verdreifacht: »Viele Menschen besuchen Wismar, weil es Welterbestätte ist.» Demografisch habe sich die Anerkennung in der Altstadt ebenfalls positiv ausgewirkt. Die Einwohnerzahl sei dort seit 2001 um 25 Prozent gewachsen, zudem sei die Altstadt der einzige Stadtteil, in dem mehr jüngere als ältere Menschen leben, schilderte Huschner.

Der Welterbe-Manager machte auch deutlich, dass die Entwicklung der Welterbestätten mit ihrer Anerkennung durch die UNESCO nicht abgeschlossen sein müsse, sondern erst richtig beginne. »Der Bauzustand in Wismar hat sich erheblich verbessert», so Huschner. Von den 1750 Gebäuden der Altstadt seien nur noch 180 in schlechtem Zustand, zur Wende sei es andersherum gewesen: »Wir haben 75 Prozent der Gebäude und 50 Prozent der Straßen und Plätze saniert.» Aktuell profitiere die Stadt vom Investitionsprogramm nationale Welterbestätten, in sechs größere Projekte würden 25 Mio. Euro investiert, von denen 90 Prozent aus dem Förderprogramm stammten, darunter der Ausbau des Welterbe-Besucherzentrums. Wichtig sei auch die Begleitung des Welterbe-Prozesses in Beiräten, die mit Fachleuten, Einwohnern und Verwaltungsbeschäftigten besetzt sind.

Hubert Schwedland sagte, dass die Samtgemeinde auch ein Welterbe-Management installieren müsse. Allein von der Verwaltung und dem Rundlingsverein, der das Welterbe-Projekt als Förderverein unterstützt, sei das nicht zu schaffen. Wenn die Rundlinge den nächsten Schritt auf die deutsche Tentativliste schaffen, dann werde jemand gebraucht, der sich nur um dieses Thema kümmert. Zudem sei die Samtgemeinde auf weitere Förderinstrumente angewiesen, um die Anerkennung durch die UNESCO voranzutreiben.

(zitiert nach Elbe-Jeetzel-Zeitung online)



 



1. Dezember 2012

Experten-Workshop zum Weltkulturerbe-Antrag

 

Die KMK (Konferenz der Kultusminister) hat nach Sichtung der 32 Vorschläge der Länder alle Antragsteller aufgefordert, ein sogenanntes "Abstract" anzufertigen. Darin soll noch einmal kurz und prägnant der "außergewöhnliche universelle Wert" ("outstanding universal value") dargestellt werden.
Um dieses "Abstract" zielgerichtet den komplexen Beurteilungskriterien der UNESCO entsprechend zu formulieren, hat die SG Lüchow (Wendland) als Antragsstellerin zu einem Experten Workshop eingeladen. Für die hiesigen Kenner der Rundlinge war das Gespräch mit den Teilnehmern aus Politik und Wissenschaft, die mit den Hürden im Anerkennungsverfahren vertraut sind, entscheidend und hilfreich. Frau Dr. Britta Rudolff vom Institut für Heritage Management der TU Cottbus, die auch die Leitung des Workshops übernahm, stellte die Gesamtstruktur des UNESCO-Konzepts zum Weltkulturerbe vor. Nach anfänglicher Verwirrung angesichts der notwendigen Fokussierung und Einordnung in bestimmte Kategorien, wurde in intensiver Diskussion um passende Formulierungen gerungen. Letztlich wurde ein Fokus und Titel für das geforderte Abstract gefunden:

Ensemble von Rundlingen in der historischen Kulturlandschaft (mehr ...)
 

Teilnehmer des Workshops:

Vertreter des
Instituts für Heritage Management GmbH der TU Cottbus.
des Landkreises Lüchow-Dannenberg,
der Denkmalpflege,
der Leuphana Universität Lüneburg,
des Rundlingsvereins,
des WGAV`s ,
der IG Bauernhaus,
des Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Foto Samtgemeinde Lüchow

 

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